Pressekonferenz "Enlazando Alternativas 2":
CHAVEZ UND MORALES :TEILNAHME AM LA-"ALTERNATIVENGIPFEL"
Auf der heutigen- sehr gut besuchten - Pressekonferenz in der " Concordia "
in Wien konnten die OrganisatorInnen von "Enlazando Alternativas 2 ", dem
Gegengipfel zum offiziellen Treffen der EU- und lateinmamerikanischen
Staats- und Regierungschefs, mit einer politischen Bombe aufwarten:
mindestens zwei Statschefs, nämlich die Präsidenten Venezuelas und
Boliviens, Hugo Chavez bzw. Evo Morales werden auch am " Gipfel der
Solidarität mit den lateinamerikanischen Völkern" teilnehmen.
Leo Gabriel von der Sozialforenbewegung umriß die Ziele des Gegengipfels: "Der Alternativengipfel soll die Auswirkungen neoliberaler Politik sowohl in Lateinamerika und der Karibik als auch in Europa aufzeigen und ein neues Netzwerk zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Nord und S üd schaffen ". Süffisant warnte er vor Etikettenschwindel, wenn etwa Anfang April in Wien eine Tagung der "organisierten (sic !) Zivilgesellschaft" stattfinden soll, bei der so bekannte " Zivilgesellschaftler" wie Benita Ferrero-Waldner und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auftreten sollen...
Carlos Aguilar von der " Alianza Social Continental", der Organisation die
maßgeglich die -erfolgreichen - Proteste gegen ALCA( die Pläne eine "
Freihandelszone" von Alaska bis Feuerland zu schaffen ) kordiniert, verwies
darauf , daß im Rahmen eines "Triibunals", das die Aktivitäten europäischer
multinatinaler Konzerne in Lateinmareika kritisch beleuchten soll , auch
die Rolle österreichischer Firmen wie der Machinenbauer Andritz zur Sprache
kommen soll.
Pia Lichtblau von Attac zeigte , daß das Ausmaß des- problematischen-
Wirkens europäischer Firmen in Lateinmarika unterschätzt wird. In Brasilien
etwa sind die Direktinvestitionen europäischer Firmen gut doppelt so groß
wie die der USA. Und oft bemüht sich die EU bei Kooparationsabkommen mit
lateinamerikanischen Ländern das erneut durchzuboxen ,was bei den
WTO-Verhandlungen nicht durchgesetzt werden konnte.
Heinz Hödl von der Koordinierungstelle der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission unterstrich das starke solidarische Engagement christlicher Organisationen in Lateinamerika ( etwa für " Ernährungssouveränität" der Länder statt Abhängigkeit vom Weltmarkt).
Last but not least sprach der internationale Sekretär des ÖGB Walter Sauer
die Unterstützung
durch die österreichische Gewerkschaftsbewegung aus. Im Rahmen von "Enlazando alternativas 2 " wird es am 11. Mai einen speziellen"
Gewerkschaftstag " geben. Sauer gab auch der Hoffnung Ausdruck , daß nun,
wo "sich der lateinmarikanische Kontinent nach drei Jahrzehnten
Neoliberalismus erhebt, sich ein Ende der neoliberalen Hegemonie abzeichnet
".
23.März Hermann Dworczak (Austrian Social Forum-Vorbereitungsgruppe; 0676/ 972 31 10 )