AUFRUF
Zu einer lateinamerikanisch-karibischen Aktionswoche vom 5. – 13. Mai 2007
Lateinamerika auf dem Weg zur Unabhängigkeit!
Aus Anlass der ersten Jahrestages des „Alternativengipfels“, der im Mai 2006 unter dem Namen „Enlazando Alternativas 2“ das gleichzeitige Treffen der Staats- und Regierungschefs aus der Europäischen Union und Lateinamerika/Karibik in den Schatten stellte, findet vom 5. – 13. Mai eine Veranstaltungsreihe statt, die den demokratiepolitischen Aufbruch in Lateinamerika, aber auch die Bedrohungen dieses Prozesses durch die USA und die EU zum Gegenstand hat.
Das Ziel dieser Aktionswoche soll es sein, die Resultate des „Alternativengipfels“ 2006 noch einmal in Erinnerung zu rufen und Möglichkeiten zu einem aktiven Engagement für den im Aufbruch befindlichen Kontinent aufzuzeigen.
Was ist in diesem Jahr passiert?
Venezuelas Präsident Hugo Chávez möchte in seinem Land bis 2021 – dem 200. Jahrestag der Unabhängigkeit der Republik – den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ etablieren, und auch Ecuador möchte ebenso wie Bolivien durch eine Verfassunggebende Versammlung neue Wege beschreiten. Andererseits fühlt sich Kuba durch die wachsende Aggression der USA, an der sich auch die EU beteiligen soll, bedroht, und in Bolivien soll ein konzertierter Widerstand gegen Präsident Evo Morales und seine Regierung den eigenständigen Weg des Andenlandes zum Scheitern bringen.
Der Versuch der USA, eine Gesamtlateinamerikanische Freihandelszone (ALCA) ins Leben zu rufen, in der sie politisch und wirtschaftliche ihre alte Vormachtstellung bewahren können, ist zwar kläglich gescheitert. Die EU insistiert aber weiterhin auf Verträgen, welche die Ungerechtigkeiten in ihren Beziehungen zu Lateinamerika und der Karibik noch verstärken werden.
Demgegenüber haben die fortschrittlichen Regierungen Lateinamerikas letzten Dezember in Cochabamba, Bolivien, ein Integrationsmodell ratifiziert, das im Unterschied zu vor 200 Jahren eine wirkliche ökonomische und politische Unabhängigkeit herbeiführen soll.
Was können wir von Österreich aus tun, um die zivilgesellschaftlichen Akteure und emanzipatorischen Regierungen auf diesem Weg zu einer neuen, authentischen Unabhängigkeit zu begleiten und zu unterstützen? Das ist die Kernfrage, der in den verschiedenen Diskussions- und Kulturveranstaltungen in dieser Aktionswoche nachgegangen werden soll.